Schmierstofftechnische Betreuung einer Goldmine in Laos.

Außergewöhnliche Reiseziele und abenteuerliche Reisebedingungen gehören zum Alltag von Frank Hohlbaum, Anwendungsingenieur für weltweite Open-Gear-Projekte (große Industrieanlagen mit offenen Antrieben). Für seine Kunden reist er bis ans Ende der Welt.

Frank Hohlbaum landet am späten Abend mit dem Flugzeug in der laotischen Hauptstadt Vientiane. Er ist auf dem Weg zu einer Goldmine, um dort die Mitarbeiter technisch zu unterstützen. Ein Fahrer holt ihn vom Flughafen ab. Nach einer sechsstündigen abenteuerlichen und kurvigen Fahrt endet die Reise in einer abgelegenen Bergregion.

Gegessen wird während der Reise und auch später vor Ort in einfachen
Restaurants am Straßenrand. Das Essen ist gut und vielfältig, doch einige einheimische Spezialitäten wie z. B. Hühnerfüße sind für einen Europäer recht gewöhnungsbedürftig, nicht aber für Frank Hohlbaum. Er ist als Anwendungsingenieur bei BECHEM für Open-Gear-Projekte in Asien zuständig und betreut eine Goldmine an der Seite des thailändischen Partners C.T.L. Interlube. Außergewöhnliche Reiseziele und erschwerte Reisebedingungen gehören zu seinem Alltag und ungewöhnliche Situationen sind an der Tages­ordnung. Wie alle Besucher wird er im Camp der Mine untergebracht. Da die Stromversorgung des Camps nicht immer garantiert werden kann, müssen zur Stärkung auch mal abgepacktes Brot oder süße Back­waren ausreichen. Strom für die Heizung wird hingegen nicht benötigt, denn die gibt es nicht. Wenn in den Wintermonaten die Temperaturen in den Bergen dieser Region bis auf +3 °C absinken, schlafen die Bewohner in Schlafsäcken.


Laotische Restaurants bieten eine Vielfalt an schmackhaften Gaumenfreuden.

Suwin Pradabsuk und Frank Hohlbaum beim Zwischenstopp auf dem Weg zur Goldmine.

Im Osten der demokratischen Volksrepublik Laos wird eines der größten
Projekte im Goldbergbau Asiens realisiert. Nach Fertigstellung wird die Mine mit einer Fläche von fast 2.000 km² eine der größten Goldminen weltweit sein, in denen Golderz im Tagebau gewonnen und weiterverarbeitet wird. BECHEM Schmierstoffe spielen hierbei eine entscheidende Rolle und gewährleisten die Zerkleinerung des Erzes vor der Weiterverarbeitung. Die Goldmine ist eines der größten Industrieprojekte in der noch relativ jungen demokratischen Republik. Mit Projekten dieser Art versucht Laos sich aus der schwierigen Wirtschaftslage und der problematischen Abhängigkeit von der reinen Lohnfertigung zu befreien. Deshalb genießt die Mine höchste Beachtung in der laotischen Regierung. Die Wichtigkeit der Goldmine für Laos zeigt sich auch darin, dass während des letzten Aufenthalts von Frank Hohlbaum der laotische Premierminister und eine hochrangige laotische Wirtschaftsdelegation in der Mine zu Besuch waren.


Gemeinsam mit Mitarbeitern der Mine prüft Frank Hohlbaum die Getriebeschmie­rung der Kugelmühle.

Der Kontakt zu den Minenbetreibern wurde durch C.T.L. Interlube – den
thailändischen BECHEM Partner – hergestellt. Bereits während der Planungs­phase der Mine hatte BECHEM die Möglichkeit, auf schmierungstechnische Entscheidungen Einfluss zu nehmen. In Zusammenarbeit mit C.T.L. Interlube wurden Ingenieure des Bereichs „Erzverarbeitung“ geschult und technisch ausgebildet. Durch CARL BECHEM Lubricants in Liaoning (China) waren die BECHEM Schmierstoffe und ihre Leistungsfähigkeit bei den chinesischen Anlagenherstellern bereits bekannt. Daher konnte Suwin Pradabsuk, Inhaber von C.T.L. Interlube, BECHEM Schmierstoffe für die Erstausrüstung der Antriebe der großen Mühlen etablieren. Heute stellt er auch die weitere Versorgung mit Hochleistungsschmierstoffen im laufenden Betrieb sicher. Und noch viel mehr: Da nur wenige Mitarbeiter der Anlagenhersteller und des Minenpersonals Englisch sprechen, sind technische Gespräche häufig sehr kompliziert. Suwin Pradabsuk vermittelt als Dolmetscher. Er übersetzt vom Englischen ins Laotische, was dann wiederum ins Chinesische übersetzt wird.


Eine neue Lieferung Schmierstoffe ist in der Mine eingetroffen.

„Die Kugel- und SAG-Mühlen gehören heute weltweit zu den größten ihrer Art.“

Neben den bestehenden Produktionslinien mit fünf Mühlen sind sechs neue Erzaufbereitungslinien mit je einer Kugelmühle und einer SAG-Mühle (Semiautogenmühle) in Betrieb sowie vier weitere bereits in Planung. Die Anlagen der neuen Produktionslinien stammen von den chinesischen Anlagenherstellern CITIC und NHI. Die Kugel- und SAG-Mühlen gehören heute weltweit zu den größten ihrer Art, die mit einem offenen Antrieb und nur einem Ritzel ausgestattet sind. Der Zahnkranzdurchmesser der größten Kugelmühle beträgt ca. 12,5 m, der der größten SAG-Mühle ca. 14,5 m. Die Zahnbreite bewegt sich im Bereich von 850 mm bis 1010 mm. Die größten Mühlen haben einen Durchsatz von 750 t/h.

Frank Hohlbaum und Suwin Pradabsuk sind trotz der beschwerlichen Reise­bedingungen gerne in Laos und unterstützen die Minenbetreiber bei der Inbetriebnahme und der Optimierung der Anlagen. Inzwischen sind sie nicht nur zu wichtigen und gefragten Ansprechpartnern bei tribologischen Herausfor­derungen geworden, sondern auch zu vertrauten Freunden und stets gern gesehenen Gästen in der Mine.


Reifenpanne in Laos. Bei drückender Schwüle muss der Reifen am Rand des staubigen Highways gewechselt werden.

Nach zwei Tagen in der Goldmine macht sich Frank Hohlbaum wieder auf die Rückreise nach Deutschland. 30 Stunden wird er benötigen, um wieder vor seiner Haustür zu stehen. Doch die Strapazen nimmt er oft und gerne in Kauf, denn von jeder Reise bringt er viel Lebensfreude und intensive Eindrücke aus dem Land der tausend Elefanten mit.


Suwin Pradabsuk bei der Abnahme der Mühlen, die er zusammen mit einer Delegation der Goldmine beim Anlagenhersteller NHI vorgenommen hat.

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    Produktwissen.

    Dipl.-Ing. Frank Hohlbaum,
    Senior Application Engineer
    Heavy Duty Industry


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