Die richtige Dosis.

Ob Jetten oder Sprühen – schnelles und kontaktloses Aufbringen von Medien bringt enorme Vorteile. Kleinste Portionen Schmierstoff werden mit speziellen Dosierpistolen auf unterschiedlichste Bauteile geschossen, damit diese später reibungslos ihren Dienst verrichten können. Ob Schmierfett, Öle, Trennmittel, Gleitlacke und Farben: Alle diese Medien können meist nur mit passender, hochmoderner Dosiertechnik anwendungsgerecht und wirtschaftlich
appliziert werden.

Schmierstoffentwicklung ist Hightech. Schmierstoffe positions- und mengengenau an die Schmierstelle zu bringen ebenfalls. Gleich, in welcher Form das flüssige oder pastöse Medium appliziert werden soll, ob als Fett, als Gleitlack für den Bereich Automotive Interior oder als Dispersion zur Beschichtung von Elektrokontakten: Der Erfolg des Einsatzes hängt nicht nur von der eigentlichen Schmierstoffqualität, sondern gleichermaßen von dessen anwendungsgerechter und wirtschaftlicher Applikation ab. Neben der Automobil- und Elektronikindustrie gilt dies auch für technische Anwendungen im Food- und Pharmabereich, für die Gummi-, Chemie- sowie die Metallverarbeitungsindustrie.


Eine hochgenaue Reproduzierbarkeit und ein sauberer Auftrag machen die Kontaktdosierung zum ökonomischen Werkzeug.

Es gibt verschiedene Methoden, die Medien aufzubringen und zu dosieren: beispielsweise als Auftrag in Raupenform, als Konturbefettung, als Einzelpunkt- und Mehrfachpunktauftrag. Zudem existieren unterschiedliche Möglichkeiten der Dosierung, zum Beispiel das Volumendosieren mit Kammerventilen, das luftunterstützte Sprühen oder das berührungslose „Pulsen“ oder „Jetten“. Letztgenannter Begriff ist abgeleitet vom Wort Inkjet und bedeutet, dass mit hochgenauer Reproduzierbarkeit Schmierfettportionen von ≤ 0,0002 Gramm bis 0,5 Gramm je Schuss auf Schmierstellen abgeschossen werden können. Alle diese Verfahren erfolgen manuell, teil- oder vollautomatisch bzw. können in Automatikanlagen eingebunden werden.


Mehrfachpunktdosierung von Schmierstoff auf einer Sitzschiene für Automobile.

Oft sind es filigrane Bauteile und Anwendungen, die mit Schmierstoff beaufschlagt werden sollen. Verwinkelte, versteckte Schmierstellen bergen hierbei oft besondere Problemstellungen. Berührungsfrei operierende Dosiersysteme für die Innenbefettung und -beölung oder der Einsatz spezieller Winkeldüsen, mit deren Hilfe Hindernisse umgangen werden können, schaffen hier Abhilfe.


Kreisrunder Sprühauftrag von Kontaktfett auf einer Platine.

Auch die Außenbefettung und -beölung sowie das rein flächige Sprühen stellen Herausforderungen dar. Wenn beim Sprühen von Fetten, Ölen und Gleitlacken ein feinster homogener Auftrag mit Sprühventilen ohne Vernebelung erzielt werden soll, bedarf es spezieller Ventil- und Düsentechnik mit individueller, exakter Luftzerstäubung. Und nicht nur das: Auch das Fördern aus den Gebinden ist ein wichtiges Thema. Hierbei gilt es, Schmierstoff und andere Medien ohne Lufteinschlüsse mittels Förderpumpen, Fettbehältern, Kartuschensystemen oder Druckbehältern zu fördern. Um die Dosierventile und zu spendenden Medien für einen kontrollierten Sprüh- oder Pulsauftrag gleichmäßig temperieren zu können, kann auf eine Vielzahl von Heizelementen zugegriffen werden. Die Heizelemente sind präzise auf die verschiedenen Ventiltypen abgestimmt und lassen sich mit Steuermodulen regeln, die zahlreiche Programme verwalten.

Größten Stellenwert hat auch beim Dosieren von Schmierstoff die Prozesssicherheit. Um das Auftragsergebnis prüfen zu können und Präzision sicherzustellen, kommt häufig Sensorik zur Drucküberwachung mittels charakteristischer Druckkurven und Durchflussmessung eingesetzt. Ebenfalls für den Einsatz eignen sich Mess- und Zähleinrichtungen, beispielsweise unter Verwendung von Lichtschranken oder induktiven Näherungsschaltern. Ferner kommen auch Fett- und Farberkennungssensoren, die auf Lichtwellenbasis die Medien auf den Zielobjekten bzw. Bauteilen erkennen zur Anwendung.


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