Eine der heiligsten buddhistischen Traditionen ist der morgendliche Almosengang der Mönche, auch Tak Bak genannt.

Goldenes Dreieck.

Laos war lange ein verschlossenes Land. Heute wirkt es dadurch ursprünglicher und stiller als seine Nachbarländer. Das einzige Binnenland Südostasiens begeistert durch seine Natürlichkeit und strahlt eine Ruhe aus, die ihresgleichen sucht. Laos – ein Leben zwischen Mönchen und Mekong.

Laos, Mekong und Luang Prabang – diese Namen versprechen spannende Erlebnisse vor traumhafter Kulisse. Sie klingen nach buddhistischem Leben, nach Garküchen und atemberaubenden Landschaften in Südostasien. Luang Prabang ist die alte Königsstadt hoch oben im Norden von Laos. Seit sie zum Weltkulturerbe ernannt wurde, wird viel restauriert und die Stadt erstrahlt fast wieder im alten Glanz. Hier bestimmt der Buddhismus den Rhythmus des Lebens. Hier treffen Mönche auf französische Cafékultur, TukTuks auf gut erhaltene alte europäische Automobile und die Besucher auf das Zentrum des laotischen Buddhismus. Pagoden bestimmen das Bild der Stadt, ebenso die Mönche und Novizen in ihren safranfarbenen Roben, die kurz vor Sonnenaufgang durch die Straßen ziehen und von den Gläubigen still das Essen für den Tag erbitten. Der buddhistische Zauber unzähliger Pagoden und Tempel macht Luang Prabang zu einem spirituellen Ort.


Neben den landestypischen TukTuks sind in Luang Prabang auch gepflegte Oldtimer zu sehen.

Das geografische Dreiländereck. Blick von Thailand über die Landzunge von Myanmar auf den laotischen Ort Sibounheuang.

Das Wahrzeichen des Goldenen Dreiecks. Der Begriff aus den 1970er-Jahren geht zurück auf den lukrativen Anbau und Handel von Opium in dieser sehr schwer zugänglichen Bergregion von Laos, Myanmar und Thailand.

Der Berg Phou Si im Herzen der Stadt bietet mit seinen über 320 Stufen im tropischen Klima einen beschwerlichen Aufstieg, aber auch einen über­wältigenden Blick über Luang Prabang, auf die dicht bewaldeten umliegenden Berge und auf den braunen Mekong, der mit weit über 4.000 km Länge einer der längsten Flüsse der Welt ist. Er zieht sich gemächlich durch die Landschaft und unterstreicht die Ruhe, die von dieser alten Königsstadt ausgeht. Jeden Abend nach Sonnenuntergang weicht diese Ruhe dem quirligen Treiben des stimmungsvollen Nachtmarkts. Hier wird gekocht, gelacht und gefeilscht. Obst, Gemüse und Textilien werden ebenso angeboten wie köstliche heimische Gerichte. Typisch laotisch wird der Fisch zwischen zwei Bambusstäbe geklemmt, über offenem Feuer gebraten und auf einem Bananenblatt serviert.


Abendstimmung in Pakbeng. Marktstände und Gästehäuser versorgen die Touristen, die Laos auf dem Mekong bereisen.

Der Mekong ist die Lebensader von Laos und mit über 1500 Fischarten einer der artenreichsten Flüsse.

„Der Mekong ist das Gebietmit der weltweit größtenBinnenfischerei.“

Leise rauscht der Mekong durch Luang Prabang in Richtung Süden. Viele kleine Langboote fahren frühmorgens flussaufwärts und begeben sich auf eine zweitägige Reise ins Goldene Dreieck, wo Laos, Myanmar und Thailand aufeinandertreffen. Laos zeigt sich von seiner unberührten Seite, Wasserbüffel grasen am Ufer, Frauen waschen ihre Wäsche und lachende, winkende Kinder schwimmen im Mekong. An seinen Ufern liegt auch einer der wichtigsten Wallfahrtsorte von Laos. Die heiligen Kalksteinhöhlen von Pak Ou sind nach einer nur 90-minütigen Bootsfahrt von Luang Prabang erreichbar. An den Uferklippen bieten die hoch liegenden Tempelhöhlen eine grandiose Aussicht. Hunderte Buddhastatuen wurden von Pilgern als Opfergaben in die Höhlen gestellt und werden bis heute verehrt.

Den flussaufwärts fahrenden Booten zeigen die Stromschnellen ihre ganze Kraft. Meter für Meter arbeiten sich die Langboote durch die Strömungen dieses hier teilweise wilden und ungezähmten Flusses. Nach einer Tagesreise ist der kleine Ort Pakbeng erreicht. Weit entfernt von jeglicher Zivilisation, ist Pakbeng mit seinen einfachen Hotels Anlaufstelle für abenteuerlustige Reisende. Stromgeneratoren bestimmen das Leben. Abends um 22 Uhr werden sie abgestellt, um morgens mit lautem Getöse und als Weckerersatz gegen 6 Uhr wieder in Betrieb genommen zu werden.

Weiter geht die Reise ins Goldene Dreieck. Stunde um Stunde verfliegt auf einem der längsten Flüsse Asiens. Der Mekong präsentiert sich von seiner freundlichen Seite. Die Natur zeigt sich atemberaubend. Gegen Nachmittag wird das Leben am Flussufer lebhafter, die Grenzstadt Chiang Khong taucht am Ufer auf. Inmitten einer schmalen Straße am Flussufer, umgeben von mehreren Restaurants, ist in einem kleinen Haus das „Immigration Office“ untergebracht. Die freundlichen Beamten stempeln den Pass und lassen die Touristen passieren, die nun mit dem Sammeltaxi weiterreisen. Über Chiang Saen wird der offizielle Punkt des Goldenen Dreiecks und das Ziel der Reise, Sop Ruak, erreicht, das für den sehr lebhaften Opiumhandel berühmt und berüchtigt war. Hier trifft der Ruak-Fluss auf den Mekong und bildet durch seine Mündung das Dreiländereck.


Die Höhlen von Pak Ou zählen zu den bedeutendsten buddhistischen Kulturstätten in Nordlaos.

Laos begeistert. Nicht nur mit Tempelanlagen, paradiesischer Natur und exotischer Lebensweise, sondern auch mit gastfreundlichen Menschen, die bereitwillig Einblicke in den laotischen Buddhismus und ihre Lebensweise gewähren. Laos lebt im sanften Takt der Religion, ruhig und gelassen.


Mekong Wissen

Der Mekong …

  • hat seine Quelle in 5.200 m Höhe im tibetischen Hochland
  • belegt Platz 10 in der Rangliste der längsten Flüsse der Welt
  • hat eine Länge von ca. 4.500 km
  • durchquert 6 Länder: China, Myanmar, Laos, Thailand, Kambodscha, Vietnam
  • versorgt südlich von Ho-Chi-Minh-Stadt das 70.000 km² große Mekongdelta
  • mündet ins Südchinesische Meer

Am Mekongufer in Luang Prabang befindet sich mit Wat Xieng Thong eine der ältesten Tempelanlagen im typisch laotischen Architekturstil.

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