Die Prager Rathausuhr aus dem Jahr 1410, auch Aposteluhr oder Altstädter Astronomische Uhr genannt, ist eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten in der tschechischen Hauptstadt. Sie zeigt nicht nur die Uhrzeit an, sondern auch astronomische Gegebenheiten wie beispielsweise den Stand der Sonne und das zugehörige Tierkreiszeichen, die Mondund Dämmerungsphasen sowie den Wendekreis des Krebses und des Steinbocks. Damit die Betrachter immer die richtige Uhrzeit ablesen können, sorgt BECHEM für den einwandfreien Lauf der verschiedenen Komponenten des Uhrwerks.

*Albert Einstein (1879–1955), Physiker und weltweit bekanntester Wissenschaftler der Neuzeit, Universitätsprofessor für theoretische Physik an der deutschen Universität in Prag (1911–1912).

Zeitlos.

Was ist Zeit? Zeit ist eine grundlegende physikalische Größe in unserer Welt. Sie läuft unaufhaltsam in eine Richtung ab. Die Zeit beschreibt eine Abfolge von Ereignissen und somit das Fortschreiten von der Gegenwart aus der Vergangenheit in die Zukunft. Wir teilen sie in Einheiten und messen sie: Sekunden, Minuten, Stunden. In unserer Geschichte haben wir die Zeit durch viele Uhrwerke bereits seit Jahrhunderten messbar gemacht.

Im Mittelalter dienten Uhren hauptsächlich religiösen Zwecken. Durch eine Vielzahl von Glockenzeichen der Kirch- und Stadttürme wurden beispielsweise die Gebetszeiten der Klöster, Öffnungszeiten von Stadttoren oder die Gerichts- und Marktzeiten von den Türmen eingeläutet. Die astronomische Uhr in Prag gilt als eines der berühmtesten Symbole dieser Zeit, denn sie zeigt eine sehr komplexe Verbindung zwischen der sich entwickelnden Maschinenindustrie und mathematischen, astronomischen, astrologischen und philosophischen Kenntnissen. Sie ist ein Meisterwerk gotischer Wissenschaft und Technik und ein wertvolles Kulturdenkmal, das sich an der Südmauer des Altstädter Rathauses in Prag (Tschechische Republik) befindet und jährlich von Millionen Menschen aus aller Welt bestaunt wird.

Der Lauf der Zeit

Der böhmische Uhrmacher und Mechanikus Nikolaus von Kaaden baute 1410 nach den Plänen des Astronomen Johannes Schindel das mechanische Uhrwerk mit einem astronomischen Zifferblatt. In der zweiten Bauphase um 1490 folgte das Kalendarium unterhalb des Zifferblatts. Erst im 17. Jahrhundert wurden die Figuren links und rechts von den Zifferblättern platziert. Im Laufe der sechs Jahrhunderte blieb die Uhr viele Male stehen und wurde mehrmals repariert. 1760 befand sich die Uhr beispielsweise in einem sehr schlechten Zustand, konnte aber nicht zufriedenstellend repariert werden. Im 19. Jahrhundert wurden in den beiden Fenstern oberhalb des Zifferblatts die Figuren der zwölf Apostel eingebaut, die zu jeder vollen Stunde von 9 bis 22 Uhr erscheinen. Eine Umkonstruktion sowie eine Restauration erfolgten erst 1866. Während des Prager Aufstands in den letzten drei Tagen des Zweiten Weltkriegs 1945 wurde die Uhr durch direkten Beschuss und Feuer schwer beschädigt

Die Prager Rathausuhr zeigt die typische Verteilung der Anzeigen im Mittelalter: oben das Zifferblatt mit Zeit- und astronomischen Anzeigen, darunter das Kalendarium. An den Seiten sind die Figuren angebracht. Über alle Zifferblätter wurde später noch der Apostellauf in den zwei kleinen Fenstern installiert.

Restauration 2018

Anlässlich des 100. Jahrestages der Gründung der Tschechoslowakischen Republik wurde im Jahr 2018 die Prager Rathausuhr grundlegend restauriert. Die Erneuerung von Holzteilen und der Farbe sowie eine langlebige Schmierung der beweglichen Teile standen im Vordergrund der Restauration. Der BECHEM Vertriebspartner in Tschechien, LUBRICANT in Starý Plzenec, erhielt den Auftrag, einen geeigneten Schmierstoff zu empfehlen. „Wir waren fasziniert, als wir die vielen Einzelteile dieser 600 Jahre alten Uhr in der Werkstatt sahen. So viele Komponenten wie möglich sollten aus dem 15. Jahrhundert verwendet werden. Wir stellten fest, dass die Lager im 19. Jahrhundert ausgetauscht wurden und Holzteile am Ende des Zweiten Weltkriegs verbrannt waren. Es existieren jedoch noch viele originale Zahnräder. In den überlieferten Schriftstücken ist belegt, dass die Zahnräder von den Schmieden per Hand hergestellt wurden. Und obwohl jeder Zahn ein Unikat und somit anders ist, kann die Uhr seit mehr als sechs Jahrhunderten präzise arbeiten. Mehrere Schmiede hatten die Säulen hergestellt, die das Uhrwerk tragen. Ihre Unterschriften sind noch heute auf den Säulen lesbar“, zeigt sich Jiri Valdauf, verantwortlich für den technischen Support bei LUBRICANT, von dem außergewöhnlichen Projekt begeistert.

»Jeder, der sich die Fähigkeit
erhält, Schönes zu erkennen,
wird nie alt werden.«

Franz Kafka (1883–1924), deutschsprachiger Schriftsteller, geboren in Prag

Die Uhr läuft mit BECHEM

„Uhren werden in der Regel mit niederviskosem Mineralöl geschmiert, um den Reibungskoeffizienten zu reduzieren. Aber die Prager Rathausuhr läuft anders. Hier muss hochviskoses Öl mit hoher Klebkraft und guten Tieftemperatureigenschaften eingesetzt werden, um eine zuverlässige Schmierung zu gewährleisten und gleichzeitig die Oberfläche vor Staub zu schützen. Der Betreiber bevorzugt ein Schmieröl, da es einfacher ist, Öl auf die Stellen zu geben, die geschmiert werden müssen. Weitere Anforderungen waren verlängerte Ölwechselintervalle, ein exzellenter Verschleißschutz und sehr hohe Alterungsbeständigkeit. Das Hochleistungsgetriebeöl Berusynth GP 460 auf Polyalphaolefinbasis ist unter diesen Bedingungen die richtige Wahl und erfüllt alle Ansprüche. Damit läuft die Prager Rathausuhr ohne Nachschmierung auch im heißen Sommer und bei Frost im Winter zuverlässig und einwandfrei“, erläutert Jiri Valdauf die Schmierstoffauswahl.
Aufgrund dieser bedeutenden Referenz wurde LUBRICANT, in Zusammenarbeit mit dem auf die Wartung von Uhren spezialisierten Unternehmen L. Hainz, Prag, die Wartung der Schmierung aller Turmuhren in Tschechien anvertraut.